In dieser Rubrik erhalten Sie Informationen zum Mobilitätskonzept der Stadt Freising, zum Parkplatzangebot sowie zu den verschiedenen Mobilitätsformen: Fußverkehr, Radverkehr, Öffentlicher Nahverkehr, Car-Sharing und Elektromobilität.

Mobilität in Freising

Die Attraktivität der Stadt Freising als Lebensmittelpunkt, Arbeitsort oder Ziel für Freizeitaktivitäten, zeigt sich auch in zunehmend verstropften Straßen, die leider mittlerweile zum Alltag dazu gehören. Bei diesem Bild mag man kaum glauben, dass die „umweltverträglichen“ Verkehrsmittel  für die Freisinger Bürger*innen eine verhältnismäßig große Rolle spielen. Der Anteil der „umweltverträglichen“ Verkehrsmittel, also des sogenannten Umweltverbundes, bei den zurückgelegten Wegen der Freisinger Bürger*innen beträgt laut einer im Jahr 2018 durchgeführten Haushaltsbefragung insgesamt 60 %. Dies ist im Vergleich mit ähnlich großen Städten ein relativ hoher Wert. Die Hälfte aller Wege davon wird mit dem Rad zurückgelegt. Dies bestätigt sich auch im Stadtbild. Die Freisinger sind alters- und zweckübergreifend mit dem Radl unterwegs. Insbesondere für Strecken von kurzer und mittlerer Entfernung spielt das Rad eine große Rolle. Und das trotz bestehender, erheblicher Defizite im Rad- und Fußwegenetz. Der Anteil des Umweltverbundes im Binnenverkehr (Stadtgebiet Freising) liegt noch deutlich höher, wobei das Fahrrad mit 40 % das meistgenutzte Verkehrsmittel darstellt. Daraus lässt sich eine grundsätzliche Affinität und Aufgeschlossenheit der Freisinger Bürger*innen gegenüber dem Umweltverbund ableiten. Dies bildet eine gute Grundvoraussetzung, den Umweltverbund in Freising zukünftig gezielt weiter zu fördern.

Räumliche Barrieren im Stadtgebiet

Das Freisinger Stadtgebiet wird durch zwei Zäsuren geteilt: die Isar und den Bahndamm. Für Verbindungen von der Freisinger Kernstadt und den nördlichen bzw. westlichen Stadtteilen zum südöstlichen Stadtteil Lerchenfeld müssen beide gequert werden. Auch wenn sich die Eisenbahnstrecke eng am Fluss orientiert, sind die Querungen nicht immer aufeinander abgestimmt. Häufig fehlen Flussquerungen in Verlängerung von Durchlässen des Bahnübergangs. Die Nahmobilität ist sehr empfindlich für Umwege. Auf Grund enger Querschnitte vieler Querungsmöglichkeiten kommt es zu Konflikten zwischen dem Fuß- und Radverkehr.  Für die Förderung der Nahmobilität ist der Abbau der Barrierewirkung von Isar und Bahnstrecke durch die Stadt ein zentraler Aspekt.

Geplante Maßnahmen im Straßennetz

Die wichtigsten Maßnahmen im übergeordneten Straßennetz sind die in Bau befindliche Westtangente sowie die Nord-Ost-Umfahrung. Laut Planfeststellungsbeschluss der Westtangente sind im Vergleich zum „Ohnefall 2025“ Verlagerungseffekte und eine signifikante Entlastung der Innenstadt vom Durchgangsverkehr zu erwarten. Durch die allgemein zu erwartende Verkehrszunahme im Untersuchungsgebiet wird, ohne Gegensteuerung, aber keine signifikante Abnahme gegenüber den heutigen Verkehrsmengen prognostiziert. Hier möchte die Stadt Freising ansetzen – es gilt ein erneutes „Volllaufen“ des Netzes zu verhindern und den  Quell- und Zielverkehr neu zu verteilen.  Dies soll durch die Konzeption von Begleitmaßnahmen zur Förderung des Umweltverbunds  auf den Hauptstraßen der Innenstadt erwirkt werden. Durch Maßnahmen, wie z. B. Geschwindigkeitsbeschränkungen, Reduzierung der Anzahl der Fahrstreifen, Radverkehrsanlagen und Querungshilfen soll die Verlagerungswirkung unterstützt und innerorts ein Mehrwert für umweltfreundliche Verkehrsmittel geschaffen werden.

Umgestaltung der Freisinger Innenstadt

Eine weitere wichtige Maßnahme ist die derzeit laufende umfassende Umgestaltung der Innenstadt, die voraussichtlich 2024 abgeschlossen werden soll. Die Hauptstraße und der gesamte Bereich zwischen Kammergasse und Domberg werden als verkehrsberuhigter Bereich bzw. als Fußgängerzone ausgebildet. Unter anderem durch Verlagerung von Parkmöglichkeiten soll die Altstadt weitestgehend von motorisiertem Individualverkehr freigehalten werden. Der Umbau dient primär der Absicht, den Fußverkehr zu stärken und die Barrierefreiheit zu fördern. Die Durchfahrt der zentralen Fußgängerzone um den Marienplatz wird weiterhin für Fahrradfahrer*innen und für den Linienbusverkehr zugelassen sein.

Pendlerverkehr

Wege zur Arbeit machen einen großen Teil der Mobilität in Städten aus. Allein aufgrund der Lage im Ballungsraum München sowie der Besonderheit des Flughafens ist Freising von starken Pendlerströmen gekennzeichnet. Die Pendlerstatistik gibt Auskunft über die Verflechtungen der Stadt Freising mit dem Umland. Insgesamt pendeln ca. 13.000 Personen von Freising aus und 30.000 ein. Insbesondere in die Gemeinden und Landkreise, die über eine (direkte) S-Bahnverbindung angebunden sind, bestehen auch die meisten Pendlerverflechtungen. Im Rahmen einer im Jahr 2018 durchgeführten Befragung von Arbeitgeber*innen und Arbeitnehmer*innen konnten genauere Aussagen zum Pendlerverkehr in Freising gewonnen werden.

Verkehrsmittelwahl bei den Wegen von und zur Arbeit

Der mit 75 % sehr hohe Anteil an Motorisiertem Individualverkehr (MIV) ist charakteristisch für Einpendler*innen. Aufgrund der großen Verflechtungen zu Anrainergemeinden der S-Bahn besteht hier allerdings großes Potenzial für eine modale Verlagerung vom Kfz auf die S-Bahn. Die Verkehrsmittelwahl der Auspendler zeigt die Grafik daneben. Der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) wird für Arbeitswege in die umliegenden Gemeinden sehr häufig genutzt (33 Prozent). Dafür, dass die mittlere Wegelänge der Auspendler üblicherweise nicht innerhalb der klassischen Reichweite des Fahrrades liegt (bis zu ca. 5 km), ist der Anteil der mit dem Rad zurück gelegten Wege mit 8 Prozent verhältnismäßig hoch. Die meisten Wege werden mit dem Kraftfahrzeug zurückgelegt (59 Prozent). Der Anteil an Kfz-Verkehr fällt im Vergleich zu den Einpendler*innen geringer aus.

Ein Erklärungsansatz hierfür ist das Angebot für den ruhenden Verkehr, welches ein entscheidendes Steuerungsinstrument für die Nutzung des Kfz dient. Für Freisinger Auspendler*innen, die wie die Statistiken zeigen, zum Großteil in München arbeiten steht die gute ÖPNV Verbindung einem beschränktem Stellplatzangebot in der Großstadt gegenüber, was die höhere Affinität der Auspendler*innen zum Umweltverbund erklärt. Das ÖPNV-Angebot, der Ausbau der großräumigen Radwegeverbindungen und vor allem das Stellplatzangebot am Arbeitsplatz sind die Bausteine, die das größte Potenzial für eine Reduzierung des MIV-Anteils bei den Arbeitswegen haben.


Fußverkehr

Auf geht’s Freising!

Zufußgehen ist die ursprünglichste und umweltfreundlichste Form der Mobilität. In der Regel beginnt und endet jeder unserer Wege mit einem Fußweg. Gehen beansprucht wenig Raum, wenig Infrastruktur, wenig Technik und verursacht weder Lärm noch große Kosten. Doch die Anzahl unserer täglichen Schritte nimmt ab und das, obwohl ausreichend Bewegung eng mit unserem Wohlbefinden und unserer Gesundheit verknüpft ist. Bei aller Beschleunigung und Technik sollten wir uns daher ab und zu wieder rückbesinnen und einer sehr nachhaltigen Mobilitätsform Aufmerksamkeit schenken: dem Gehen!

Mobilität für alle

Zu Fuß ist jeder unterwegs, unabhängig vom Alter. Egal ob  ein paar Kilometer am Tag, nur ein paar Meter zur nächsten Haltestelle, zum Fahrradständer oder zum Parkplatz. Wer zu Fuß unterwegs ist, kommt immer irgendwie durch, selbst auf dem schmalsten Weg. Trotzdem - oder eben grade wegen dieser Selbstverständlichkeit – spielte der Fußverkehr in der Verkehrspolitik und in der Stadtentwicklung in der Vergangenheit oft nur eine Nebenrolle. Dabei sind viel begangene Straßen belebter und damit sicherer und oft auch sauberer als einsame Orte. Im öffentlichen Raum treffen sich verschiedenste Menschen. Er ist ein wichtiges Bindeglied, das unsere Gesellschaft zusammenhält.

Das Ziel: Gleichberechtigung

Fußverkehr ist empfindlich für Umwege. Die Querung von viel befahrenen Verkehrsachsen, der Isar und der Bahntrasse stellen für Fußgänger*innen in Freising ein großes Problem dar. Um die Sicherheit für zu Fuß Gehende zu erhöhen, wird versucht mit Querungsanlagen wie Mittelinseln, Zebrastreifen, Ampeln und Durchschlüpfen Abhilfe zu schaffen. Die Maßnahmen waren in der Vergangenheit häufig davon gekennzeichnet, den Fluss des Autoverkehrs nicht zu stark zu beinträchtigen. Zukünftig soll versucht werden, die Belange des Fußverkehrs zumindest gleichberechtigt mit den anderen Verkehrsteilnehmer*innen in den Planungen der Stadt Freising zu berücksichtigen. Auch in Hinblick auf die demographische Entwicklung sollen dem Fußverkehr und der Barrierefreiheit eine hohe Priorität eingeräumt werden.

Maßnahmen für den Fußverkehr

Die zentralen Teile Freisings (historische Innenstadt und Domberg) sind am besten zu Fuß erlebbar. Die wohl wichtigste Fußverkehrsachse im Stadtgebiet, die Obere und Untere Hauptstraße, ist momentan Gegenstand grundlegender Umgestaltungsmaßnahmen, die einen Großteil der historischen Innenstadt betreffen. Dieser Umbau dient primär der Absicht, den Fußverkehr zu stärken und die Barrierefreiheit zu fördern. Grundsätzlich wirken alle ringförmig um die Innenstadt angelegten Hauptverkehrsstraßen weiterhin als Barriere. Die Stärke dieser Wirkung wird durch die Breite des Straßenraumes, die Kfz-Verkehrsmenge, das Vorhandensein von Stellplätzen im Seitenbereich und vor allem durch die Anordnung von Querungsmöglichkeiten beeinflusst. Im Rahmen des Mobilitätskonzeptes „Freising – nachhaltig mobil“ sollen die zentralen Achsen in die Innenstadt aufgewertet werden (fehlende Querungen, mangelhafte Fußweggestaltung, lange Wartezeiten an Ampeln, Nutzungskonflikte mit dem Radverkehr in engen Seitenbereichen). Zahlreiche weitere Maßnahmen des Mobilitätskonzeptes sollen den Fußverkehr weiter stärken. Der Anteil des Fußverkehrs in Freising beträgt gemäß der 2018 durchgeführten Haushaltsbefragung 17Prozent.

Nationale Klimaschutzinitiative

Mit der Nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert das Bundesumweltministerium seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten. Ihre Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab: Von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und investiven Fördermaßnahmen. Diese Vielfalt ist Garant für gute Ideen. Die Nationale Klimaschutzinitiative trägtzu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei. Von ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen oder Bildungseinrichtungen.


Ihr Kontakt

Stadt Freising
Amt für Stadtplanung und Umwelt
Klimaschutz- und Mobilitätsmanagement
Mail klimaschutz@freising.de



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