Ausstellung „Preis Bauen im Bestand 2021" an der vhs

Hochinteressante Einblicke in die aktuelle Baukultur - Spannende Vorträge

Auf Initiative der Agenda21-Gruppen Bauen, Wohnen und Verkehr sowie Energie und Klima lädt die Stadt Freising gemeinsam mit der vhs Freising e.V. zur Ausstellung „Preis Bauen im Bestand 2021“ ein. Die Ausstellung gibt einen umfassenden Überblick über den aktuellen Stand der Baukultur und sensibilisiert für baukulturelle und umweltrelevante Aspekte des Bauens im Bestand. Die 16 prämierten Projekte zeigen, wie mit zukunftsweisenden architektonischen Konzepten historische Bausubstanz wertschätzend saniert und dabei deren graue Energie in besonderem Maße genutzt werden kann.

Der erste Abend am 4. Juli steht unter dem den Titel
Denkmal – Zukunft – Suffizienz

In seinem Vortrag "Denkmal sanieren, Geschichte bewahren" berichtet Johannes Becher, MdL und Bauherr „Haus am Gries“ von seinen Praxiserfahrungen mit der Sanierung des ältesten Moosburger Hauses. Er gibt Tipps, wie Denkmalbesitzer die Herausforderungen so erfolgreich wie möglich bewältigen und die klimatischen Anforderungen der Gegenwart im Auge behalten können.

"Suffizienz ist der Goldstandard" – das ist das Thema, das Prof. Clemens Richarz,Vizepräsident der Bayerischen Architektenkammer, im zweiten Teil des Abends aufgreift. Die Einhaltung der Klimaziele gerade auch im Bauen können nur dann erreicht werden, wenn wir grundsätzlich bereit sind gewohnte Standards zu hinterfragen und Gebäude und Flächen konsequent klimafreundlich zu planen und zu nutzen. Dabei spielt der verantwortungsvolle Umgang mit bestehenden Strukturen eine besonders wichtige Rolle.

Am zweiten Vortragsabend am 16. Juli mit dem Titel
Bauen im Bestand – in derStadt und auf dem Land
vertiefen die Referenten das Bauen im Bestand im Stadtquartier und in ländlichen Gebieten. Zusätzlich zu baukulturellen Fragen und ökologischen Aspekten werden auch soziale Belange behandelt.

Im Beitrag "Wem gehört die Stadt? Das Projekt Bellevue di Monaco" berichtet Matthias Marschner,hirner & riehl architekten und stadtplaner, von drei Häusern in der Innenstadt Münchens, die vor dem Abriss bewahrt, mit begrenztem Budget und viel ehrenamtlichem Engagement saniert und in ein Wohn- und Kulturzentrum für Geflüchtete und Münchnerinnen und Münchner verwandelt wurden. Das architektonische Konzept entstand aus der Zielsetzung, die Möglichkeiten und Qualitäten des Bestands zu sichern, zu entwickeln und dadurch Ressourcen zu schonen. Bei der Umsetzung gewann sein Büro ortsansässige Handwerksfirmen für die Idee, Geflüchtete während des Sanierungsprozesses für eine Ausbildung zu qualifizieren.

Mit dem Titel "Mehrwert Alt + Neu" stellt der Freisinger Architekt Michael Deppisch dar, dass Klima- und Strukturwandel das Bauen verändern und dass auch das Wohnen, Arbeiten und Zusammenleben im Umbruch sind. Für diese aktuellen Herausforderungen werden speziell in bestehenden und historischen Gebäuden große Potenziale entdeckt – es sind alte und neue Anforderungen an Raum, Konstruktion und Materialität zu erfüllen. Sein Werkbericht zeigt gebaute Beispiele im ländlichen Raum, wie durch Umnutzung und Nachverdichtung ein Mehrwert für Mensch und Ort entstehen kann.

Alle Veranstaltungen finden um 19 Uhr in der vhs Freising, Kammergasse 12 statt.
Sie sind kostenfrei und barrierefrei erreichbar.

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