TUM@Freising-Vortrag mit Dr. Wilfried Schwab am 29. April

Thema: "Genuss ohne Folgen – Zwei neue Apfelsorten für Allergiker"

In Deutschland isst jede Person rund 20 Kilogramm frisches Obst pro Jahr, dazu kommen rund zehn Kilogramm in verarbeiteten Produkten. Am beliebtesten ist der Apfel. Allerdings müssen rund vier Millionen Menschen auf den Verzehr verzichten, weil sie auf Äpfel allergisch reagieren. Doch jetzt sind Lösungen in Sicht – Prof. Wilfried Schwab stellt sie am Dienstag, 29. April, 19 Uhr in seinem Vortrag bei TUM@Freising im Freisinger Lindenkeller vor.

Wer eine Apfelallergie hat, kann die meisten Apfelsorten nicht roh genießen und reagiert mit verschiedenen Beschwerden, vor allem Juckreiz oder Brennen auf der Zunge, im Mund und im Rachen; aber auch geschwollene Schleimhäute und Lippen sind typisch. Besonders die gängigen Supermarktsorten machen den Betroffenen das Leben schwer.

Äpfel enthalten mehrere Proteine, die schon wenige Minuten nach dem Verzehr allergische Symptome im Mundraum auslösen können. Wie allergen ein Apfel ist, hängt von mehreren Faktoren ab. Dazu gehören die Sorte, die Umstände des Anbaus, die Reifung und auch die Lagerbedingungen nach der Ernte.

Nun gibt es Hoffnung: Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben Äpfel mit äußerst geringem Allergengehalt identifiziert – sie entstanden durch klassische Züchtung. Die dabei verwendeten Apfelsorten hatte die Züchtungsinitiative Niederelbe (ZIN) zur Verfügung gestellt. Das Ergebnis des Projekts sind zwei Sorten, die zwar nicht allergenfrei, aber sehr gut verträglich sind. Darum können Betroffene unbesorgt in einen solchen Apfel beißen.

Dahinter steht ein mehrjähriges Forschungsprojekt: Beteiligt sind die Charité Universitätsmedizin Berlin, das ECARF Institute GmbH, die Hochschule Osnabrück und die Technische Universität München (TUM). Orale Provokationstests zeigten schließlich in einem standardisierten Verfahren, dass Probandinnen und Probanden die neuen Äpfel trotz einer Apfelallergie gut vertragen.

Die roten, saftig-süßen Früchte tragen das Siegel der Europäischen Stiftung für Allergieforschung (ECARF) für Allergiker-freundliche Produkte und sollen im Jahr 2025 auf den Markt kommen.

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