„Eine Talentschmiede par excellence“

50 Jahre Musikschule Freising – ein guter Grund zum Feiern! Prominente Gäste und langjährige Weggefährten ließen es sich im April 2022 nicht nehmen, der Musikschule Freising zum „Geburtstag“ zu gratulieren und sie im Rahmen eines Festakts in der Luitpoldhalle gebührend zu feiern. Im Mittelpunkt standen dabei nicht nur großartige musikalische und künstlerische Darbietungen sondern auch die Wichtigkeit der musikalischen Förderung, der sich die Musikschule seit einem halben Jahrhundert verschrieben hat.

Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher lobte in seiner Begrüßungsrede den Einsatz der Verantwortlichen der Musikschule – allen voran Leiter Odilo Zapf und Stellvertreter Jürgen Wüst -, die „die Einrichtung samt Lehrerschaft, Schüler*innen, Eltern, Stadtkapelle und Symphonieorchester sicher durch die Pandemie gebracht haben.“ Musik habe sich, so der OB, als wahre Kraftquelle entpuppt um die schwierige Corona-Zeit zu überstehen. Die Musikschule nannte er wegen des reichhaltigen Angebots und der großartigen musikalischen (Grund-)Ausbildung eine „Talentschmiede par excellence“: „Sie ist der Garant, junge Menschen nachhaltig für die Musik zu begeistern, sie darin zu bestärken, ihre Kreativität zu leben und bei kleinen und großen Auftritten auszuleben.“

Erstklassiges Abendprogramm

Mit einem abwechslungsreichen Abendprogramm vermittelte die Musikschule in der Luitpoldhalle eindrucksvoll das enorme Können ihrer Lehrkräfte und Schüler*innen. Die Stadtkapelle gab traditionelle Blasmusik zum Besten, die jüngeren Schüler*innen spielten als „ensembe stringendo“ Stücke von Joseph Haydn, ein Gitarren-Duo sorgte für entspannte, ein Marimba-Phon-Ensemble am für coole Klänge während das Freisinger Symphonieorchester den Saal mit Stücken von Ludwig van Beethoven und Giuseppe Torelli verzauberte. Martin Keeser, langjähriger Musikschulleiter, führte gemeinsam mit der „Musical-Crew“ einen Ausschnitt aus seinem Musical „Knecht Warze“ auf.

Eindrücke vom Festakt in der Luitpoldhalle

Fotos: Stadt Freising

Susanne Günther, Kulturreferentin und Vorsitzende des Musikschul-Beirats, ordnete in ihrer Rede die Geburtsstunde der Musikschule 1972 in den geschichtlichen und kulturellen Kontext ein. „Seitdem hat sich musikalisch und gesellschaftlich viel verändert“, so Günther. „Und natürlich hat sich auch die Musikschule entwickelt.“ Der erste Musikschulleiter, Rudolf Goerge, habe es kürzlich, so Günther, treffend formuliert: „Die Musikschule ist zu einem Haus geworden, das die musikalische Botschaft des friedlichen Miteinanders entwickelt und pflegt – und somit zu Frieden und Freiheit beiträgt.“ Eine besondere Qualität der Musiker*innen sei die enorme Wandlungsfähigkeit: „Wer am Freitag im Symphonieorchester mitspielt, spielt am Samstag schon in der Jazzband oder am Sonntag auf dem Volksfest.“ Musik sei ein verbindendes Element, weshalb es für junge Leute enorm wichtig sei, sich für Musik und ein Instrument zu begeistern.

 

„Freising wird überregional um seine Musikschule beneidet“

Staatsminister Dr. Florian Herrmann lobte ebenfalls die herausragende Arbeit der Musikschule, „um die Freising viele außerhalb der Stadt- und Landkreis-Grenze beneiden.“ Musikalische Erfahrungen, die Erfahrung, ein Instrument auszuprobieren oder zu beherrschen, begleite Menschen durch ihr ganzes Leben und werde Teil der jeweiligen Biografien. „Die Musikschule Freising ist ein wichtiger Ort, um Begabungen zu entdecken und zu fördern.“ Herrmann stellte die Pionierleistung von Musikschul-Gründer Josef Goerge heraus, dankte Nachfolger Martin Keeser, der die Freisinger Kulturszene jahrelang geprägt hätte sowie dem heutigen Musikschul-Leiter Odilo Zapf. Dem Bundesland Bayern liege es am Herzen, Kulturstädte wie Freising und insbesondere Musikschulen finanziell zu fördern. Angesichts der Corona-Pandemie habe man die Fördergelder noch einmal aufgestockt. Herrmann: „Die musikalische Bildung unserer Kinder ist wichtig und muss uns auch etwas wert sein.“

Die finanzielle Unterstützung der Musikschule durch Stadt und Staat sei laut Martin Bayerstorfer, Landrat in Erding und Vorsitzender Verbands der Bayerischen Sing- und Musikschulen, keine Selbstverständlichkeit. In seiner Ansprache zeigte er sich beeindruckt vom „Feuer der Musikschul-Lehrkräfte, die wirklich für ihre Aufgabe brennen.“ Professor Gerd Uecker, ehemaliger Direktor der Staatsoper München und ehemals Intendant der Dresdner Semper-Oper, führte in seiner Rede aus, dass die musikalische Bildung ein wichtiges Gegenstück zur digitalen, schnelllebigen Welt bilde und auch nationalistischen Strömung Einhalte gebiete.

Ausdrücklichen Dank richtete Odilo Zapf in seinen abschließenden Worten an seine Vorgänger Josef Goerge und Martin Keeser sowie an alle Mitarbeiter*innen seiner Musikschule, die Stadtverwaltung sowie die Eltern, die sich im Beirat und bei zahlreichen Veranstaltungen tatkräftig engagierten. Den gemütlichen Teil des Abends versüßte schließlich die hauseigene Lehrerband, die u.a. mit Stücken von Amy Whinehouse (Back to Black) oder Marvin Gaye & Tammi Terrell (Ain’t No Mountain High Enough) für einen entspannten Ausklang sorgte.

Nach oben