Kultureller Partnerschaftsabend 2024
Festlicher Schlusspunkt für das Jubiläumsjahr „1300 Jahre Korbinian in Freising“
Ein Abend voller Musik, Begegnungen und herzlichem Miteinander: Mit dem 14. Kulturellen Partnerschaftsabend verabschiedete sich Freising am 22. November 2024 feierlich vom Jubiläumsjahr „1300 Jahre Korbinian“. Die Aula des Dom-Gymnasiums war bis auf den letzten Platz gefüllt, als Freundinnen und Freunde aus Österreich, Frankreich, Slowenien und Italien zusammenkamen, um gemeinsam den europäischen Gedanken zu feiern – ein wahres Familienfest im Geiste Korbinians.
Herzliches Wiedersehen
Ein Jahr im Zeichen des Heiligen
Partnerschaftsreferent Anton Frankl hob in seiner Begrüßung die Bedeutung des Jubiläumsjahres hervor, das durch zahlreiche Veranstaltungen, Ausstellungen und die Partnerschaftswochenenden geprägt war. Besonders würdigte er den fulminanten Festzug vom 15. September 2024, den Bürgerinnen und Bürger, Vereine und Organisationen miteinander auf die Beine gestellt hatten. Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher bedankte sich für das Engagement der zahlreichen Beteiligten und betonte die Bedeutung dieses Ereignisses: „Der Festzug hat gezeigt, was Freising ausmacht – ein starkes Gemeinschaftsgefühl und ein lebendiger europäischer Gedanke.“
Mit Blick auf die andauernde Wirkung des heiligen Korbinian sagte Frankl: „724 ist Korbinian nach Freising gekommen und hat etwas bewegt – und er bewegt noch immer.“ OB Eschenbacher fügte hinzu: „Wenn er gewusst hätte, wie nachhaltig sein Wirken ist!“ Er betonte zudem, dass Korbinian den europäischen Gedanken geprägt habe und Freising durch die gelebten Partnerschaften diesen Gedanken weiterträgt.
Riesenhallo: Begrüßung der Delegationen durch OB Eschenbacher
Musik und Geschichte in harmonischem Einklang
Musikalisch wurde der Abend eindrucksvoll untermalt: Die Stadtkapelle Freising sorgte mit ihrem schwungvollen Spiel für eine festliche Atmosphäre, während der Stiftschor Innichen mit wunderschönen Volksliedern und Stubenmusi gefühlvolle Akzente setzte. Zünftig und zugleich optisch eindrucksvoll war der Auftritt der Musikkapelle Partenkirchen, der auch an die historischen Verbindungen zwischen dem Werdenfelser Land und Freising erinnerte. Der OB ordnete das augenzwinkernd so ein: „…und denken wir an den höchsten Berg Freisings, so meinen wir nicht den Domberg oder den Lehrberg, sondern eigentlich die Zugspitze, die mit dem Werdenfelser Land einst zum Hochstift Freising gehörte.“
Wunderschöne musikalische Gestaltung
Klare Worte von Kardinal Marx
Kardinal Reinhard Marx kombinierte in seiner Rede Lob mit kritischen Worten. Er stellte die Bedeutung des europäischen Gedankens heraus und warnte eindringlich vor Versuchen, Europa auseinanderzudividieren. Die politischen Entwicklungen in den USA kommentierte der Erzbischof warnend: „Dieser Mensch, der jetzt dort auf dem Thron sitzt, wird versuchen, Europa zu spalten. Wir dürfen das nicht zulassen.“ Für diese klaren Worte erhielt er ebenso großen Applaus wie für seinen Aufruf, die kulturellen und religiösen Vernetzungen zu stärken und damit ein klares Zeichen gegen Nationalismus zu setzen: „Wir sind Patrioten – als Bayern, Tiroler oder Westfalen –, aber Nationalisten sind wir nicht!“ Gleichzeitig lobte Marx die gelungene Kooperation zwischen Kirche und Kommune im Jubiläumsjahr und schloss mit den Worten: „Korbinian lebt, Europa lebt, die Kirche lebt. Auf geht’s!“
Ehrungen für außergewöhnliches Engagement
Traditionell wurden an diesem Abend Persönlichkeiten für ihr herausragendes Engagement mit der Partnerschaftsmedaille in Bronze ausgezeichnet:
- Johann Bögl und Martin Maier, Vertreter der Interessengemeinschaft Bürgerturm, für ihre beeindruckenden Beiträge zur Ausstellung „Freising, Partner in Europa“.
- Klaus Rainer, Bürgermeister der Marktgemeinde Innichen, für seinen jahrelangen Einsatz für die Partnerschaft mit Freising und seine Unterstützung des Jubiläumsjahres.
- Max und Edith Lesnik aus Obervellach, langjährige Beschicker der Korbiniansdult und Initiatoren zahlreicher Kunstprojekte.
- Pascal Le Ster aus Arpajon für sein Engagement als Beschicker der Korbiniansdult und seinen Beitrag zur lebendigen Partnerschaft.
- Weihbischof Wolfgang Bischof für seine herzliche Gestaltung der Sonntagsgottesdienste an den zehn Partnerschaftswochenenden Gottesdienste und seine Unterstützung des Jubiläumsjahres.
Besonders bewegend geriet die Ehrung von Rupert Widmann, dem langjährigen Hauptamtsleiter der Stadt Freising, der Ende des Jahres in den Ruhestand geht. OB Eschenbacher hatte persönlich eine Collage gestaltet: „Mit Dank an Rupert Widmann für sein unermüdliches und herausragendes Engagement zur Pflege unserer europäischen Verbindungen und Freundschaften sowie seine tragende Rolle im Jubiläumsjahr 2024,“ so der Urkundentext. Eschenbacher fügte herzlich hinzu: „Lieber Rupert, danke für Alles!“ Widmann zeigte sich gerührt und glücklich über die besondere Anerkennung.
Eindrücke der Ehrungen
Kardinal Marx dirigiert
Ein weiterer Höhepunkt des Abends war die Übergabe einer CD durch Musikschulleiter Odilo Zapf an den Erzbischof. Stadtkapelle Freising unter der Leitung von Jürgen Wüst hatte den eigens für das Jubiläumsjahr komponierten „Korbiniansmarsch“ von Johannes Rothenaicher sowie den „Kardinal Marx-Marsch“ von Karl Edelmann, der im vergangenen Jahr anlässlich des 70. Geburtstags des Kardinals entstand, eingespielt. Marx nahm die CD mit Freude entgegen und dirigierte anschließend den Marsch selbst – ein Moment, der vom Publikum begeistert gefeiert wurde.
Kardinal Marx schwingt den Taktstock
Ein Abend voller Begegnungen und Freundschaften
Am Ende des Abends resümierte Anton Frankl regelrecht mit schwerem Herzen: „Es war ein wunderschönes Jahr! Schad', dass vorbei is'!“ Der Kulturelle Partnerschaftsabend 2024 zeigte einmal mehr sehr eindrucksvoll, wie lebendig und eng die Bindungen zwischen der Stadt Freising und ihren Partnergemeinden sind. Mit Musik, herzlichen Worten und bewegenden Momenten wurde das Jubiläumsjahr gebührend verabschiedet – ein Abend, der allen Gästen noch lange in Erinnerung bleiben wird.