Presserundgang SteinPark-Schulen
Es ist eine imposante Baustelle, die im Norden Freisings ab Herbst 2022 für beste Lern- und Lehrbedingungen sorgen wird. Von den ausgezeichneten Fortschritten für die neue Grund- und Mittelschule sowie eine Dreifachturnhalle im SteinPark überzeugten sich bei einem für die Presse organisierten Rundgang am 8. Juni 2021 eine Delegation mit Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher an der Spitze. Stolz verwiesen dabei die Verantwortlichen der Stadtverwaltung und ebenso Architekt und Bauleiter, dass der Zeit- und Kostenrahmen – mit rund 71 Millionen Euro das finanziell größte Hochbauprojekt der Stadtgeschichte – bislang eingehalten wird.
Hoch hinauf ging es bei der Tour auch praktisch: Über eine Gerüsttreppe gelangten die schwindelfreien Teilnehmenden aufs Dach der Mittelschule, die mit 22,5 Metern höchste Stelle der Baustelle. Von dort eröffnete sich ein sagenhafter Aus- und Rundumblick auf Neustift mit dem Kirchturm St. Peter und Paul, den Flughafen in der Ferne, das Altstadt-Panorama mit Domberg und Pfarrkirche St. Georg, Weihenstephan und Wasserturm der Stadtwerke bis zum Bannwald im Norden. Dass die neuen SteinPark-Schulen heute schon in Grün eingebettet sind, ist von dieser Position besonders gut zu wahrzunehmen. „Die Gebäude stehen mitten drin im Grünen“, betonte Architekt Arnd Rudolph. Schon bei der Planung war auf den weitgehenden Erhalt des wertvollen Baumbestands geachtet worden, der von den laufenden Arbeiten mit Zäunen aufwändig gesichert ist. So blicken die Schüler*innen von Anfang an durch große Fenster ins Grüne.
Bilder (von) oben
"Mock-up" zum Test der Fassade
Seit dem Spatenstich im Herbst 2019 macht der Gebäudekomplex fabelhafte Fortschritte, wie OB Eschenbacher, Bürgermeisterin Eva Bönig und Schulreferentin Monika Riesch erfreut feststellten. Im Rohbau sind Schulen und Turnhalle bereits fertig, aktuell stehen der Innenausbau, Dach und Fassade im Mittelpunkt. Wie die Gebäudehülle aussehen wird, zeigt ein „Fassaden-Mock-up“: Am nördlichen Ende der Grundschule steht das 1:1-Modell der Klinkerfassade mit der darüber liegenden Glas-Beton-Fassade. Der detailgenaue Nachbau hat sich zum Testen der Technik, Optik und Haptik bewährt, wie der im Hochbauamt zuständige Projektleiter Rudolf Striegl unterstreicht. „Zum Beispiel funktioniert der vorgesehene Sonnenschutz wunderbar und kann ohne Anpassungen umgesetzt werden.“
Beeindruckendes Volumen
Was derzeit für etwa 1100 Kinder und Jugendliche sowie 160 Lehrende und Betreuungspersonal entsteht, liest sich in Zahlen so: Auf dem 17.600 Quadratmeter großen Grundstück werden 75.000 Kubikmeter Erde bewegt, 22.500 Kubikmeter Beton, 2.500 Tonnen Stahl und 2.300 Quadratmeter Glas verbaut. Weiterhin werden 105 Kilometer Rohr- und 1400 Kilometer Elektroleitungen verlegt. Bauleiter Anton Rudolph zog einen interessanten statistischen Vergleich: „Wir bauen jede Woche ein schlüsselfertiges Einfamilienhaus – und das auf unsere Bauzeit bezogen 150 Mal hintereinander.“ Etwa 100 Personen seien derzeit auf der Baustelle aktiv. Was Anton Rudolph etwas besorgte, sind die Pandemie-bedingten Lieferschwierigkeiten, die zum Beispiel die Leitungen für die Fußbodenheizung betreffen können. Noch allerdings werde der Zeitplan für den Einzug zum Schuljahresbeginn im Herbst 2022 eingehalten. Sehr zufrieden äußerte sich der Bauleiter zudem über „Qualität und Kosten“ der Ausschreibungsergebnisse.
Außen-und Innenansichten
(Aufnahmen Ende April und Anfang Juni 2021, alle Fotos: Stadt Freising)
Blick ins Innere
Vom Haupteingang an der Weinmillerstraße, quasi der Schnittstelle von Grund- und Mittelschule, betrat die Delegation das Foyer, an das sich im Süden der Verwaltungstrakt der Schulen und im Norden die von beiden Schulen gemeinsam genutzte Mensa mit dahinterliegender Küche anschließt. Architekt Rudolph schilderte, dass auf das unterschiedliche Alter und die Temperamente der Kinder Rücksicht genommen werde: „Kleine und ältere Kinder können sich getrennt voneinander an der Essensausgabe anstellen. Und für die Jüngsten geben wir Essen in einem mobilen Wagen aus, damit sie nicht zur kurz kommen.“ Über eine sechs Meter breite Treppe ging es hinauf zur Grundschule mit den Jahrgangs-Clustern, die mit flexibel nutzbaren Klassenräumen ausgestattet sind. Große Holzfenster und die verglasten Lichtschächte vermitteln jetzt bereits einen freundlichen Eindruck. Die Ausstattung mit Holzeinbauschränken oder breiten Fensterbänken aus Holz folgen demnächst.
Ähnlich ansprechend präsentierte sich der Trakt der Mittelschule – mit dem Unterschied, dass es etwas weniger Mehrzweckflächen gibt. Danach wurde die Delegation durch den Keller gelotst und besichtigte die riesige Lüftungsanlage, die das gesamte Areal bedient. Hier unten befinden sich neben den üblichen Kellerräumen auch zusätzliche Archivräume für die Stadtverwaltung.
Sporthalle für Schulen und Vereine
Letzte Station: die Dreifachturnhalle. Die 34 mal 52 Meter große Halle wird nicht nur dem Schulsport zur Verfügung stehen, sondern auch den Freisinger Vereinen. Es wird daher eine kleine Tribüne geben. Noch als Baulager und Zufahrt wird momentan das Areal für den Pausenhof östlich der Schulen sowie für die Sportanlagen östlich der Turnhalle genutzt. Doch schon im August sollen die Arbeiten für die Freianlagen anlaufen. Die ergänzende Baumbepflanzung ist für April 2022 vorgesehen. Hereinspaziert in die neuen SteinPark-Schulen heißt es, wenn es weiterhin so gut läuft, für 500 Grund- und 600 Mittelschüler*innen dann im Herbst 2022.
Die künftige Dreifachturnhalle
(Aufnahmen 08. Juni 2021, alle Fotos: Stadt Freising)