Wiedersehensfreude beim Partnerschaftsabend
Strahlende Mienen, herzliche Umarmungen und der glückliche Ausruf von Partnerschaftsreferent Anton Frankl: „Gott sei Dank können wir wieder feiern!“ Die Freude, dass nach dreijähriger „Zwangspause“ wieder persönliche Begegnungen möglich waren, stand den Gästen des Kulturellen Partnerschaftsabends der Stadt Freising ins Gesicht geschrieben. In der Aula des Dom-Gymnasiums kamen zum Korbinianswochenende Freundinnen und Freunde aus den Partnerstädten und befreundeten Regionen zusammen, um in aller Herzlichkeit Völkerverständigung und Zusammenhalt zu praktizieren. Sechs Persönlichkeiten, die sich dem Partnerschaftsgedanken besonders engagiert verschrieben haben, zeichnete Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher mit der Partnerschaftsmedaille aus.
Kaum ein Platz an den wunderschön geschmückten Tischen blieb am 18. November 2022 leer, als Anton Frankl die Festgesellschaft begrüßte. Er sei „nervös“, bekannte er gleich zu Beginn, da er als Nachfolger des verstorbenen Hubert Hierl in große Fußstapfen trete. Dabei moderierte der Referent für die Partnerstädte den Abend in einer direkten, charmant-bayerischen Art zur allseitigen Begeisterung. Für beste Stimmung sorgten freilich auch die musikalischen Beiträge: die Ortsmusik Franzensdorf aus der Gemeinde Groß-Enzersdorf mit schmissiger Blasmusik, die zum Mitklatschen animierte, und das Freisinger Vokalensemble „Boice“, das eine bunte Mischung von „Griechischer Wein“ bis „Lollipop“ zum Mitsummen und Fingerschnippen präsentierte.
Boten weit mehr als eine Untermalung: Ortsmusik Franzensdorf und Vocalensemble Boice
Vorbild Heiliger Korbinian
Freudig blickte OB Eschenbacher in die große Runde und hieß Delegationen aus den Partnerstädten Arpajon samt Bistum Evry, Obervellach, Waidhofen und Škofja Loka sowie aus den befreundeten Orten Groß-Enzersdorf, Weißenkirchen, Oberwölz, Kuens und Burgrain willkommen: Die ehemaligen, historischen Verbindungen zum Hochstift Freising würden heute als enge Beziehungen gepflegt – ganz bürgernah auch zwischen Partnerschaftsvereinen und gesellschaftlichen Gruppen. Die gemeinsame Geschichte soll im Jubiläumsjahr 2024 besonders evident werden. Wie Eschenbacher ankündigte, würden die Städte und Gemeinden eng in das Festjahr „1300 Jahre Korbinian in Freising“ eingebunden – mit kulinarischen, kulturellen und sportlichen Aktionen. Schließlich solle der Heilige Korbinian mit seinem Wirken in Europa „Vorbild“ sein, um Freising mit seinen Freundinnen und Freunden in einem geeinten Europa „sichtbar zu präsentieren“.
Applaus bei der Begrüßung der Delegationen
Der unschätzbare Wert von Freundschaften
Weihbischof Bernhard Haßlberger griff in seinem Grußwort diesen Gedanken ebenfalls auf. „Dieses Jahr war für uns alle ein turbulentes Jahr, müssen wir doch mitten in Europa einen brutalen Krieg erleben.“ Zugleich habe sich gezeigt, dass die Europäische Union zusammengehalten habe: „Nur wenn man eins ist, kann man etwas bewirken und in einer solchen Situation bestehen.“ Die politischen Entscheidungsträger konnten aber nur deshalb gemeinsam agieren, weil die Bürgerinnen und Bürger zusammengehalten hätten. Was hier im Großen bewiesen worden sei, lebe Freising mit seinen Partnerorten: „Wir treffen uns als Freunde!“, rief Haßlberger aus. Solche Verbindungen seien „unschätzbar“ und Grundlage dafür, dass Europa weiter zusammenwachse und schwierige Situationen meistern könne.
Zwei Einladungen
Ein fröhliches „Servus“ schickte die Bürgermeisterin von Groß-Enzersdorf, Monika Obereiger-Sivec, an die Festgesellschaft. Sympathisch machte sie Lust auf eine Visite der schönen Stadtgemeinde im Marchfeld, die zudem nur einen Katzensprung von Wien entfernt sei: „Kommen Sie einfach auf eine Melange vorbei“, so ihre herzliche Einladung. Mit einem Blick in die internationale Runde und das herzliche Miteinander betonte die Bürgermeisterin: „Treffen wie heute sind das Tor in eine friedliche Zukunft!“
Andreas Huber, Vorsitzender des Partnerschaftsvereins Freising, sprach ebenfalls eine Einladung aus: zur Mitarbeit im Verein und damit zur Unterstützung von Aktivitäten, durch welche die Partnerschaft und Freundschaft zu den verbundenen gefördert und mit Leben erfüllt werde. Huber wies außerdem darauf hin, dass bei Projekten auch finanzielle Unterstützung geleistet werden könne.
Ehre, wem Ehre gebührt
Ein weiterer Höhepunkt des Abends: die Verleihung der Partnerschaftsmedaille an Persönlichkeiten, die sich besonders um die Städtepartnerschaften und für die Völkerverständigung verdient gemacht hatten. OB Eschenbacher überreichte die Medaille in Bronze, Urkunde und Dankesgeschenk an Hans Tremmel (ehemaliger Diözesanratsvorsitzender im Erzbistum München und Freising), Andrea Zraunig (Marktgemeinde Obervellach), Antonio de Almeida (Partnerschaftsbeauftragter Arpajon), Martine Braquet (Stadträtin Arpajon), Solange Enizan, Daniel und Martine Couvrat (alle Arpajon).
Schon vor dem Ende des offiziellen Teils hielt es viele Gäste nicht mehr auf ihren Plätzen. Sie kamen, allzu gerne, der Aufforderung von Anton Frankl nach, nicht in den bekannten Gruppen zu verweilen: „Vermischt Euch, redet miteinander und lernt Euch noch besser kennen. Wir müssen doch zusammenhalten, g´rad´ in diesen Zeiten!“