Partnerschaftsabend & Korbiniansmarkt

Die Familie wird immer größer: Bis auf den letzten Platz besetzt waren die Tische in der großen Aula des Dom-Gymnasiums mit Gästen, die zum Kulturellen Partnerschaftsabend gekommen waren. Aus ganz Europa trafen zum Korbinianswochenende Freund*innen aus den Partnerstädten und befreundeten Regionen in Freising ein, um „den europäischen Gedanken zu leben“, wie Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher begeistert feststellte. Ausgezeichnet wurden an diesem Abend mehrere Persönlichkeiten mit der Partnerschaftsmedaille. Am Wochenende lockte dann der Korbiniansmarkt rund um den Roider-Jackl-Brunnen. 

Am Freitag, 22. November, dem Vorabend des Korbiniansfests, fand bereits der zehnte Kulturelle Partnerschaftsabend statt. Zahlreiche Delegationen aus Österreich, Frankreich, Slowenien und Italien waren angereist, um die vormals historisch begründeten Bande auf ganz persönlicher Ebene zu pflegen und zu feiern. Umarmungen, Küsschen und die fröhliche Stimmung unterstrichen die große Wiedersehensfreude. OB Eschenbacher begrüßte die Gäste mit den Worten: „Wir sind als Freisinger stolz, dass wir mit dem Heiligen Korbinian vor 1300 Jahren, also schon lange vor der Europäischen Union, den ersten Europäer in Freising hatten. Der Heilige Korbinian, der in Arpajon geboren ist, eine irische Mutter hatte und quer durch Europa zog, hat den europäischen Grundgedanken mit nach Freising gebracht.“

Ein Europa der Menschen und des Zusammenhalts

Die beim diesjährigen Korbiniansfest aufgeworfene Leitfrage „Wofür stehst du?“ beantwortete der OB mit der Zusicherung: „Wir, liebe Freundinnen und Freunde, stehen für ein Europa der Menschen. Wir sind eine große Familie und das Korbiniansfest ist unser großes Familientreffen.“ Dabei werde deutlich, dass nicht die Politik, sondern Menschen im direkten Austausch und Beisammensein den europäischen Gedanken mit Leben erfüllten: „Das ist die Basis Europas seit weit über 1000 Jahren.“

„Richtig glücklich“ fühlte sich mit Blick auf die große Gästeschar auch seine Eminenz, Kardinal Dr. Reinhard Marx: Das Begegnungsfest erweise sich geradezu als „Wachstumsbewegung“, denn es kämen immer mehr Menschen und engagierten sich. „Wir setzen ein Gegenzeichen gegen die, die meinen: Es wird immer schlechter, Europa hat keine Zukunft, wir ziehen uns wieder zurück in unsere kleine Welt des Nationalismus.“ Das Korbiniansfest stehe für Begegnung, Gemeinschaft und Zusammenhalt, „und Korbinian hilft uns dabei. Wir Christen feiern richtig zusammen, wir sind die Zukunftsträger“, rief der Kardinal und dankte allen, die diesen Abend ermöglichten.

Musikalische Botschafter aus der Wachau und Freising

Dass immer mehr Mitglieder*innen zu dieser großen Gemeinschaft stoßen, unterstrich die lange Willkommensliste des Oberbürgermeisters, unterbrochen vom Jubel der begrüßten Gäste. Nahezu alle Orte des ehemaligen Fürstbistums waren vertreten, darunter heuer einige besonders große Abordnungen, zum Beispiel aus Groß-Enzersdorf (Niederösterreich) und aus Weißenkirchen (Wachau). Die Trachtenkapelle Wösendorf aus Weißenkirchen unter der Leitung von Rudi Schrey umrahmte zudem mit schmissigen Märschen und Evergreens den Festabend. Auf der Bühne standen außerdem „Mieke and the Boys“, eine junge Band, die aus der Musikschule hervorgegangen ist und mit ihren zum Teil selbst geschriebenen Songs großen Applaus erntete.

Eindrücke des geselligen Abends

Verleihung der Partnerschaftsmedaille

„Heute werden ganz besondere Menschen ausgezeichnet“, kündigte OB Eschenbacher einen Höhepunkt des Abends an. Fünf Persönlichkeiten, die sich um die Städtefreundschaften besonders verdient gemacht haben, wurden von OB Eschenbacher, Kulturreferent Hubert Hierl sowie den Vorsitzenden des Partnerschaftsvereins, Dieter Thalhammer, gewürdigt.  Mit der Parterschaftsmedaille in Bronze geehrt wurden Mirjam Jan-Blažič (Beauftragte der Stadt Škofja Loka für die Städtepartnerschaft), Claudia und Thomas Leitner (Inhaber des Freisinger Hofs in Weißenkirchen/Wachau) sowie Ulrike Steiner (Förderin der freundschaftlichen Beziehungen zur Stadt Oberwölz). Sie alle beeindruckten durch ihren Einsatz, mit vorbildlicher Gastfreundschaft und bereicherten das kulturelle Miteinander. Die Partnerschaftsmedaille in Silber nahm Kardinal Marx als großer Förderer der Partnerschaften in Empfang – sehr erfreut und zugleich bestens gelaunt, da er von OB Eschenbacher als „Persönlichkeit und zugleich Institution“ bezeichnet worden war.

Verleihung der Partnerschaftsmedaille

Für gute Stimmung sorgte auch Christian Geppert. Der Bürgermeister von Weißenkirchen erinnerte daran, dass schon vor Jahrhunderten guter Wein nach Freising geliefert worden sei. In dem Ort mit 1600 Menschen würden auf 450 Hektar Weinfläche rund 2,6 Millionen Liter Wein pro Jahr produziert. „Das schaffen wir nicht, alles selbst zu konsumieren“, daher werde auch heute wieder aus der schönen Wachau zum Beispiel vom Freisinger Hof der Familie Leitner der Wein nach Freising gebracht. OB Eschenbacher lud Geppert ein, im nächsten Jahr am Marathon zwischen den Benediktiner-Stiften teilzunehmen. Intern einigten sich die Beiden darauf, dass sie einen Halbmarathon laufen – „jeder ein Viertel, das gibt zusammen einen Halbmarathon“, erläuterte Eschenbacher augenzwinkernd die Idee.

Stadtmedaille von Arpajon für fünf Freisinger*innen

Für einen weiteren, freudigen und gleichermaßen überraschenden Moment sorgte Christian Béraud, Bürgermeister aus Arpajon, an seiner Seite Antonio De Almeida (Partnerschaftsbeauftragten des Stadtrats), Claude Brun (Vorsitzender des Partnerschaftsvereins) und Stadträtin Martine Braquet. Arpajon würdigte das herausragende Engagement für die Jumelage mit einer besonderen Ehrung: der Stadtmedaille für Freisings OB Tobias Eschenbacher, Kulturreferent Hubert Hierl, Sportreferent (und Frankreich-Liebhaber) Hubert Weinzierl, die Stadträtin (und auch an diesem Abend charmante Übersetzerin) Birgit Mooser-Niefanger sowie für Hauptamtsleiter Rupert Widmann, der in der Freisinger Verwaltung für die Partnerschaftspflege zuständig ist.

Verleihung der Stadtmedaille von Arpajon

Während noch musiziert und an den Tischen fröhlich geplaudert wurde, wechselte am Rande des Begegnungsfests ein Umschlag den Besitzer: Die KAB Freising-Lerchenfeld hatte sich wieder am Marktlfest in Innichen beteiligt und die Gäste kulinarisch verwöhnt. Jetzt überreichte Erwin Jobst einen Teil des Erlöses an Innichens Bürgermeisterin Rosemarie Burgmann, die von dieser Großzügigkeit einmal mehr überwältigt war. Das Geld wird für soziale Zwecke (Kirchliche Flüchtlingshilfe und Vinzenz-Verein) eingesetzt.


Stimmungsvoller Korbiniansmarkt

Die Freund*innen aus dem Partnerstädten und weiteren Regionen waren dann am Samstagmorgen schon wieder sehr früh auf den Beinen: Sie bestückten die Verkaufsstände rund um den Roider-Jackl-Brunnen mit feinsten Leckereien und kunsthandwerklichen Waren. Einen Monat vor Weihnachten konnten sich die Freisinger*innen beim Korbiniansmarkt mit dekorativen Artikeln, Präsenten für den Gabentisch und Spezialitäten eindecken. Die Anbieter*innen machten es Leckermäulern freilich leicht, hatten sie doch reichlich zum Verkosten dabei - vom himmlischen Apfelmost aus Waidhofen über Enten-Rilette aus Arpajon bis hin zu Weinen des Freisinger Hofs (Wachau). Die große Herzlichkeit der angereisten Freund*innen wärmten an diesem kalten November-Wochenende allen Gästen das Herz!

Kleiner Streifzug über den Markt

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