1. Science Slam der Freisinger Forschungseinrichtungen

Kreative Vorstellung des Campus Weihenstephan am 07. November

Am Donnerstag, 07. November 2024, erwartet die Stadt Freising ein ganz besonderes Highlight: Der erste gemeinsame Science Slam der fünf führenden Freisinger Forschungseinrichtungen im Lindenkeller! Ab 19:00 Uhr präsentieren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Campus Weihenstephan ihre Forschung in unterhaltsamen, verständlichen und humorvollen Kurzvorträgen.

Mit dabei sind die Technische Universität München (TUM), die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT), die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL), das Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung (Fraunhofer IVV) und das Leibniz-Institut für Lebensmittel-Systembiologie an der Technischen Universität München (Leibniz-LSB@TUM).

Der Science Slam kombiniert wissenschaftliche Präzision mit kreativer Präsentation und lädt das Publikum dazu ein, aktiv mitzubestimmen, wer den besten Vortrag des Abends hält. Einlass ist um 18:00 Uhr im Unterhaus des Lindenkellers, der Wettbewerb startet um 19:00 Uhr. Tickets zum Preis von 5 Euro sind über die Website https://curio-city.de/science-slam-freising/ erhältlich.

Was erwartet das Publikum?
Einblicke in die Forschung: Spannenden Projekte, die aktuell in Freising erforscht werden. Unterhaltung pur: Fünf ganz unterschiedliche Vorträge, kurzweilig, humorvoll und leicht verständlich präsentiert.

Interaktive Teilnahme: Das Publikum entscheidet am Ende des Abends, welche Forscherin oder welcher Forscher den Science Slam gewinnt. Der Preis der auf die Gewinnerin oder den Gewinner wartet, ist noch ein Geheimnis, das erst am Ende der Veranstaltung gelüftet wird.

Bühne frei für Wissenschaft
Seit Monaten bereiten sich die fünf Institutionen und ihre Forschenden auf den ersten gemeinsamen Freisinger Science Slam vor. In den Vorentscheiden setzten sich bei der HSWT, der TUM und der LfL insgesamt ein Slammer und zwei Slammerinnen durch. Auch beim Leibniz-LSB@TUM und dem Fraunhofer IVV stehen der Vertreter und die Vertreterin der Einrichtungen fest.

Welche Forschungsthemen werden präsentiert?
Die HSWT schickt Julian Eckert ins Rennen. Er promoviert seit 2020 an der HSWT in Kooperation mit der Universität Bayreuth. Seine Promotion wird durch das BayWISS-Verbundkolleg Life Sciences und Grüne Technologien gefördert. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Forschungsgruppe Sustainable Bioengineering entwickelt er nachhaltige biotechnologische Verfahren. Zudem engagiert er sich als Lehrbeauftragter an der Fakultät Bioingenieurwissenschaften. Sein Thema des Abends lautet: Magic Microbes – Kleine Künstler auf großer Mission

Mikroorganismen sind meist so klein, dass sie in unserem Alltag nur wenig Beachtung finden. Allerdings besitzen sie trotz ihrer geringen Größe ein enormes Potenzial, das gezielt genutzt werden kann. Der Einsatz der winzigen Giganten ermöglicht es beispielsweise, toxische Substanzen biologisch abzubauen. So verwandeln die mikroskopisch kleinen Zauberer gefährliche Schadstoffe in harmlose Produkte – ohne aggressive Chemikalien und hohe Temperaturen. Das schont die Umwelt und gleichzeitig den Geldbeutel.

Das Leibniz-LSB@TUM wird durch Dr. Klaas Reglitz vertreten. Er ist diplomierter Brau- und Getränketechnologe. Seit 2016 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter der Arbeitsgruppe Food Metabolome Chemistry am Leibniz-LSB@TUM. Im Rahmen seiner Forschung beschäftigt er sich mit den in Malz, Hopfen und Bier enthaltenen, natürlichen Aromastoffen. Der Titel seines Slam-Vortrags lautet: Aromenvielfalt im Glas: Das Geheimnis von Craft-Bieren

Bierbrauende dürfen für die Bierherstellung keine anderen Zutaten verwenden als Wasser, Malz, Hopfen und Hefe − zumindest, wenn sie nach dem deutschen Reinheitsgebot brauen. Dennoch ist die Aromenvielfalt der verschiedenen Biersorten, ob mit oder ohne Alkohol, erstaunlich groß. Welche Rolle Hopfensorten mit klangvollen Namen wie Citra, Eureka, Simcoe und Apollo zum Beispiel für das Aroma eines Craft-Bieres spielen, und was man beachten sollte, um das typische Bouquet eines solchen Bieres möglichst lange zu erhalten, weiß Dr. Klaas Reglitz vom Leibniz-LSB@TUM.

Für die TUM steht Simone Göppert auf der Science Slam-Bühne. Vor über zehn Jahren zog sie nach Freising, um an der TUM Molekulare Biotechnologie zu studieren. Seit 2020 promoviert sie am Lehrstuhl für Molekulardynamik der TUM. Fasziniert von den Rätseln des Immunsystems erforscht sie die Mechanismen des MHC-Rezeptors. Dafür nutzt Simone Göppert nicht das Labor, sondern Computersimulationen, um das Verhalten dieser entscheidenden Rezeptoren zu verstehen. In ihrem Science Slam lüftet sie die Küchengeheimnisse des Immunsystems: Wie erkennt die Zelle Viren?

Wenn wir erkältet sind und der Hals kratzt, sind manche unserer Halszellen mit Viren infiziert, doch viele sind noch gesund. In solchen Momenten muss das Immunsystem präzise arbeiten wie in einer gut organisierten Küche: Welche Zellen sind infiziert und müssen zerstört werden, und welche sind gesund und sollen verschont bleiben? Doch wie gelingt es einer Immunzelle, diese Unterscheidung zu treffen, ohne in die Zelle selbst hineinsehen zu können? Das Geheimnis liegt in den Rezeptoren, die funktionieren wie aufmerksame Kellner. In ihrem Vortrag lüftet Simone Göppert von der TUM School of Life Sciences nicht nur die Küchen­geheimnisse des Immunsystems, sondern sie zeigt auch, wie es diese und andere Herausforderungen meistert.

Bei der LfL fiel erst Ende September nach einem internen Vorentscheid die Wahl auf Tunaiye Uapingene vom LfL-Institut für Pflanzenschutz. Sie vertritt die LfL mit ihrem Science Slam zum Thema: Tests für Lebensmittel: Virus Detect

Corona hat es vor Augen geführt: Tests auf Viren sollen sicher, schnell und möglichst kostengünstig sein. Die Arbeit von Tunaiye Uapingene im Labor der LfL in Freising beschäftigt sich mit der Entwicklung und Etablierung von Diagnosemethoden, um Viruserkrankungen von Pflanzen künftig besser erkennen zu können, damit die Produkte gesund zu den Kunden kommen.

Für das Fraunhofer IVV tritt Helen Haug an, die seit 2019 dort arbeitet. In ihrer Forschung spielen der Geruchssinn und die instrumentelle Analytik, aber auch Themen wie Ressourceneffizienz und Nachhaltigkeit eine zentrale Rolle. Sie ist in der Geruchsanalytik tätig, mit einem besonderen Fokus auf den Non-Food-Bereich, wie Verpackungen und Rezyklate, sowie innovative Methoden wie Smart Odor Assessment. Im Rahmen ihrer Promotion widmet sie sich der Entwicklung und Bewertung effizienter Methoden für die Geruchsanalytik. In ihrem Slam schlüpft sie in das Leben eines Geruchsmoleküls: Making "scents" of it: Ich rieche was, was du nicht siehst

Kleine Moleküle mit großer Wirkung: Geruchsstoffe umgeben uns immer und überall, egal ob auf dem Weihnachtsmarkt, in der Kaffeerösterei oder beim Müll rausbringen. Doch was steckt dahinter? Ist Geruch messbar? Wieso riecht Blut? Und was hat das Ganze mit Kunststoffrecycling zu tun? Und überhaupt: Sollten Geruchsstoffe nicht ein bisschen mehr Anerkennung bekommen? Helen Haug nimmt Sie mit auf die spannende Reise von Geruchsstoffen. Sie vermittelt, was es bedeutet, ein Geruchsmolekül zu sein. Sie macht ein kleines Molekül ganz groß, erklärt, wie Geruchsstoffe funktionieren, warum Gerüche Erinnerungen wecken und wie wir mit modernster Technik Geruchsstoffe analysieren können.

Organisatoren und Kooperationspartner
Der Science Slam wird von den fünf Forschungseinrichtungen der TUM, der HSWT, der LfL, dem Fraunhofer IVV und dem Leibniz-LSB@TUM des Campus Weihenstephan organisiert. Kooperationspartner sind die Stadt Freising und die Curiocity gGmbH, die gemeinsam mit den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern die Brücke zwischen Forschung und Gesellschaft schlagen wollen.

„Unser Ziel ist es, mit dieser gemeinsamen Veranstaltung Wissenschaft für alle greifbar, verständlich und spannend zu machen und Einblicke in die exzellenten und vielfältigen Forschungsprojekte in Freising zu geben“, so Kim Ludwig-Petsch, Geschäftsführer der Curiocity gGmbH. Der gelernte Physiker und erfahrene Science-Kommunikator wird den Abend moderieren. Freisings Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher ergänzt: „Der Standort Freising-Weihenstephan hat weltweit einen hervorragenden Ruf. Selten sind Lehre, Wissenschaft, Forschung, Technologie und Tradition so eng miteinander verbunden wie hier. Deshalb freue ich mich sehr über das neue, gemeinsame und unterhaltsame Kommunikations­projekt, das den Austausch wissenschaftlicher Erkenntnisse nicht nur innerhalb der akademischen Welt ermöglicht, sondern auch den Wissenstransfer und den Dialog mit der Stadtgesellschaft beflügelt.“

Mehr Informationen zum Event (z.B. Anmeldung & Tickets) finden Sie unter: https://curio-city.de/science-slam-freising/

Veranstaltungsort: Unterhaus des Lindenkellers, Veitsmüllerweg 2, Freising
Datum: 07. November 2024
Einlass: 18:00 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
Kontakt für Rückfragen: Organisations-Team Science Slam Freising
E-Mail: science-slam@curio-city.de

Weiterführende Informationen zu den Instituten:

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