Frauennetzwerk setzt ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen

Anlässlich des Internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen am 25. November 2024 setzt Frauennetzwerk Freising ein starkes Zeichen im Kampf gegen Gewalt an Frauen. Im Rahmen der globalen „Orange the World“-Kampagne wird der Tag genutzt, um auf das drängende Thema der häuslichen Gewalt aufmerksam zu machen und das Bewusstsein in der Öffentlichkeit zu schärfen. Die Farbe Orange symbolisiert dabei eine Zukunft ohne Gewalt und wird auch hierzulande als Signal der Solidarität genutzt.

Das Netzwerk, dem bisher folgende Institutionen angehören: HilDa Beratungsstelle der Diakonie Freising bei häuslicher und sexualisierter Gewalt, Frauenhaus Freising, Gleichstellungsstellen des Landratsamtes und der Stadt Freising, Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt der Agentur für Arbeit Freising, Gesundheitsamt Freising, Zentrum der Familie Freising, Stadtjugendpflege Freising, Referentin für Chancengleichheit & Diversity der HSWT, Caritas Freising, VdK Ortsverband Freising, Feministischer Stammtisch Freising, verteilen rund um diesen Tag Orangen in der Stadt und vor verschiedenen Supermärkten im Landkreis. Außerdem haben sich einige Schulen entschlossen, ebenfalls an der Aktion mitzumachen. Es werden auch einige Gebäude orange beleuchtet werden oder die Flaggen hissen, um sich gegen Gewalt an Frauen zu positionieren.

Zahlen und Fakten zur häuslichen Gewalt
Häusliche Gewalt betrifft nach wie vor viele Frauen in Deutschland und weltweit. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erlebt jede dritte Frau im Laufe ihres Lebens Gewalt durch ihren Partner oder Ex-Partner. In Deutschland wurden zuletzt mehr als 180.000 Fälle häuslicher Gewalt registriert, wobei die Dunkelziffer vermutlich weit höher liegt. Die Gewalt hat nicht nur körperliche Folgen, sondern hinterlässt auch psychische Narben, die oft ein Leben lang bestehen bleiben.

Der zuletzt veröffentlichte Bundeslagebericht zu geschlechtsspezifischen gegen Frauen gerichteten Straftaten bestätigt, dass die Zahlen der angezeigten Straftaten in allen Bereichen erneut angestiegen sind. Beispielsweise sind die Zahlen bei Häuslicher Gewalt um 5,6 Prozent gestiegen, das bedeutet, dass 180.715 weibliche Betroffene erfasst worden sind. Im Bereich der digitalen Gewalt waren 17.193 Frauen betroffen und damit 25% mehr als im Jahr 2022.

Wichtige Hilfsangebote
Betroffene von häuslicher Gewalt haben zahlreiche Möglichkeiten, Unterstützung zu erhalten. Unter anderem gibt es das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ 116 016, das rund um die Uhr und anonym zur Verfügung steht. Außerdem bieten Frauenhäuser, Beratungsstellen und lokale Organisationen Schutz und Hilfe für Frauen in Not. Im Landkreis Freising sind das die Fachberatungsstelle HilDa der Diakonie Freising bei häuslicher und sexualisierter Gewalt, das Frauenhaus Freising, der Weiße Ring Freising, aber auch alle anderen Beratungsstellen in Freising, die bei Bedarf an diese Fachstellen vermitteln können.

Was kann jede und jeder einzelne tun?
Es ist wichtig, ein Bewusstsein zu schaffen, indem aktiv über das Thema Gewalt gegen Frauen gesprochen wird, im Alltag, in sozialen Medien, auf Veranstaltungen. Sich selbst aktiv zu bilden und zu informieren kann ebenfalls helfen, ein besseres Verständnis für dieses Thema zu entwickeln. Noch immer wird zu oft Betroffenen selbst die Schuld an ihrem Leid gegeben. Die Unterstützung von Organisationen, die sich für Betroffene einsetzen ist ebenfalls eine gute Möglichkeit sich zu engagieren. Nicht zuletzt ist es wichtig, das eigenes Verhalten zu reflektieren und sicherzustellen, dass ein respektvoller Umgang und die Ablehnung Gewalt in jeglicher Form ein wichtiger Baustein zur Förderung von Gleichberechtigung ist.

„Gewalt an Frauen ist eine der gravierendsten Menschenrechtsverletzungen unserer Zeit. Wir dürfen nicht wegsehen, sondern müssen aktiv werden, wenn wir ein Ende der Gewalt erreichen wollen“, erklärt die Sprecherin des Netzwerks Christina Mayer „Wir rufen alle Bürgerinnen und Bürger dazu auf, sich am 25. November sichtbar für die Rechte von Frauen einzusetzen und die ‚Orange the World‘-Kampagne zu unterstützen – sei es durch das Tragen von orangefarbenen Kleidungsstücken oder durch das Teilen von Informationen und Hilfsangeboten.“